Mit diesen Fans war der Aufstieg fast Pflicht

 

Als am 27. Mai die Nachricht kam, dass der SV Moggast das Gastspiel in Hiltpoltstein gewonnen hatte und somit als Meister der Fußball-Kreisklasse Ost in die Kreisliga aufsteigen wird, jubelte nicht nur der kleine Ort in der Fränkischen Schweiz. Auch im Haus des FT ließ man der Freude freien Lauf: Denn hier ist Bambergs einziger, drei Mann starker SV-Moggast-Fanclub zu Hause. "Mit diesen klasse Fans war der Aufstieg in die Kreisliga letztendlich fast Pflicht", sagt Thomas Merz. Der Trainer des SV Moggast blickt mit Stolz zurück auf die Meisterschaftssaison und auf den daraus resultierenden Aufstieg. Und stolz kann er auch sein: 19 Siege bei nur fünf Unentschieden und vier Niederlagen, zu Hause ungeschlagen und mit 81 geschossenen und nur 33 kassierten Toren der beste Sturm und auch – mit dem SV Bieberbach zusammen - die beste Abwehr der Kreisklasse Ost.

Doch es war für Thomas Merz und seinen Kollegen, Spielertrainer Martin Vogler, keine einfache Saison. Nachdem es in der Hinrunde nicht gut lief, da mit Rainer Knoll und Martin Vogler wichtige Spieler für mehrere Partien auf Grund von Verletzungen ausfielen, kämpfte sich der SV Moggast Mitte der Saison wieder an die vorne platzierten Mannschaften heran. Durch eine starke Rückrunde - man verlor nur noch zwei Spiele - setzte sich das junge Team dann sogar an die Tabellenspitze. "Aber die Tabelle war eigentlich nicht richtig, da Muggendorf noch Nachholspiele hatte." Das war laut Thomas Merz wohl das größte Problem. Viel zu früh (vier Spieltage vor Schluss) wurde der SV Moggast als sicherer Aufsteiger gehandelt, obwohl rein rechnerisch der SV Muggendorf noch Chancen auf die Kreisklassenmeisterschaft hatte. Aber die Moggaster ließen sich den Platz an der Sonne nicht mehr nehmen, denn "wenn du mal vorne stehst, willst du auch vorne bleiben".

Und das schafften die Spieler um Thomas Merz und Martin Vogler ja dann auch. Die Meisterschaft mit sechs Punkten Vorsprung war nicht zuletzt ein Verdienst der guten Vereinspolitik. "Ich muss der Vereinsführung danken, dass sie das Risiko eingegangen ist, mit einem so jungen und unerfahrenen Trainergespann in die Saison zu gehen", so Merz. Hinzu kam, dass die Neuzugänge - Udo Rakay, Daniel Wölfel und Markus Lang (alle SV Muggendorf) - sich, genauso wie die Spieler aus der eigenen Jugend, reibungslos in die Mannschaft einfügten. "Wir hatten teilweise 19, 20 Leute beim Training, und da kann man mit zwei Trainern schon eine Menge auf die Beine stellen." Außerdem war der Zusammenhalt in der jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 23) sehr stark. 24 verschiedene Spieler wurden über das Jahr hinweg eingesetzt, doch "da war keiner sauer, wenn er nur auf der Bank gesessen hat", so Merz. Eine weitere Stärke des SV Moggast war der Kampf auf dem Platz. Wenn es überhaupt Schwächen in dieser Saison zu erkennen gab, dann war es einerseits, dass die jungen Spieler ihr Potenzial noch nicht voll ausschöpften, und andererseits, "dass es Immer noch zu viele Raucher im Team gibt".

Die Vorbereitungen für nächste Saison sind auch schon so gut wie abgeschlossen. Die Meistermannschaft um Torschützenkönig Uwe Brunner (28 Tore) und Spielführer Harald Reichold (12 Treffer) bleibt weitgehend zusammen; nur Roland Albert verlässt den Verein in Richtung Wolfsberg. Darüber hinaus stehen die Zugänge ebenfalls schon fest. Mit Thomas Klimke (Wichsenstein), Jens Baier (Pretzfeld) und Dirk Milkereith, der aus beruflichen Gründen aus Dresden in die Fränkische Schweiz zog, wurde der SV Moggast verstärkt. Ob sich die drei neuen Spieler gut in das Mannschaftsgefüge integrieren, wird sich ab dem Juli zeigen. Denn dann beginnt schon das Training für die Saison in der Kreisliga Erlangen/Forchheim. Die erste Bewährungsprobe für den SV Moggast ist am Tag darauf beim ersten Pflichtspiel im DFB-Kreispokal. Doch der steht nächste Saison im Hintergrund. Denn Trainer Thomas Merz hat andere Ziele mit seiner Mannschaft: "Wir müssen realistisch bleiben, aber wir wollen einen Platz im Mittelfeld und auf keinem Fall etwas mit dem Abstieg zu tun haben." Die vermeintliche Unerfahrenheit seines Teams gibt dem Trainergespann keinen Grund zur Sorge. "Wir haben die beiden wichtigsten Positionen mit sehr erfahrenen Spielern besetzt, so dass sich die Jungen gut einfügen können." Mit den erfahrenen Spielern meint Trainer Merz Libero Udo Rakay und Spielertrainer und Mittelfeldregisseur. Martin Vogler.

Doch für die kommenden Tage wird die Arbeit für die nächste Saison in der Kreisliga Erlangen/Forchheim noch einmal kurz vergessen, denn dann wird "zwei bis drei Tage durchgefeiert". Beginn dieses "Party-Marathons" war am Samstag mit der offiziellen Meisterschaftsfeier, und wenn die kommende Saison so gut verläuft wie die letzte, dann wird es mit Sicherheit auch 2002 eine richtig große Feier geben, zu der auch der Bamberger SV Moggast-Fanclub wieder eingeladen sein wird.

(Quelle: Fränkischer Tag 11.06.2001)

 

 

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